Omas Geburtstagsgeschenk oder: Das Fettnäpfchen

Omas großer Tag ist gekommen, der Geburtstag und die dazugehörige Feier stehen an. Wir, meine Mutter, meine Schwester und ich, freuen uns schon so darauf…Naja, nicht wirklich. Es wäre ein schöner Tag, wenn nicht jedes Mal die ganze buckelige Verwandtschaft bei uns einziehen würde. Die Feier beginnt zum Kaffeetrinken 15.00 Uhr. Daran hält sich nur keiner, denn die lieben Geschwister und Freunde stehen teilweise schon 14.30 Uhr auf der Matte. Da freuen wir uns aber, denn manches Jahr fehlten im Wohnzimmer noch die Stühle, oder der  war noch nicht gedeckt oder wir hatten gerade erst damit begonnen… Davon lassen sich die Gäste aber nicht stören. Nein, die nehmen einfach Platz und wir können dann schön selbst zu sehen, wir Teller, Besteck und Servietten verteilen. Das nervt. Die halten dabei ja auch nicht die Schnatter, sondern quatschen einfach darauf los oder, was ich absolut furchtbar finde, greifen sämtliches Besteck und Geschirr in umliegender Nachbarschaft an, igitt!

Was meine Schwester letztes Jahr beobachtet hat, war auch nicht schlecht. Die ältere Schwester von meiner Oma, die nicht mal ein knappes Jahr älter ist, kontrolliert die Wohnung auf Sauberkeit. Meine Schwester hat sie dabei beobachtet, wie sie eine Staubkontrolle auf den Bilderrahmen und natürlich auch in den stabilen Falten der Faltstores im Wohnzimmer angestellt hat. Ist das nicht paranoid? Zum Glück kannten wir das von Oma, jetzt wissen wir, woher sie das hat, und haben natürlich im Vorfeld an den besonders heiklen Stellen gründlich sauber gemacht.

Wir haben Oma übrigens ein Räuchermännchen geschenkt und sind damit nicht ganz so gut, wie schon befürchtet, angekommen. Das Räuchermännchen ist eine Frau, die ein Kopftuch auf hat, eine Kittelschürze trägt und den Staubwedel schwingt, so. Ich habe das Geschenk ausgewählt und war der Meinung, dass sich die witzige Figur, die wirklich freundlich und lieb aussah, sich richtig gut in der Wohnstube machen würde. Am Fenster, wo auch mal noch ein neues Plissee zum Sonnenschutz hinkommen soll, steht ein kleines Beistelltischchen ungenutzt herum. Darauf sollte die Hausputzfee. Wir fanden die Idee ganz witzig und haben gehofft, dass die Oma die Anspielung mit Humor nimmt. Naja, man kann sich vielleicht denken, dass das nicht der Fall war. Sie war richtig beleidigt, dass wir sie als Putz- und Hausdrachen hinstellen und vor allen Leuten blamieren würden. Das Geschenk könne sie schließlich keinem zeigen.

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